Fluchten

Aus heutiger Sicht ist es schwer zu verstehen, dass vor der Küste Kühlungsborns eine undurchdringliche Grenze verlief. Die DDR scheute keine Mühe, kein Geld und kein Personal Fluchten in den Westen zu verhindern. Doch immer wieder schafften es einige Mutige der Grenzbrigade ein Schnippchen zu schlagen, indem sie die Ostsee schwimmend, mit dem Paddelboot, Surfbrett, Luftmatratze oder U- Boot überwanden.

Fluchten und Flüchtende

5609 Fluchtversuche wurden nach Behördenangaben seit 1961 registriert. Nur 913 schafften es in den Westen, nach Dänemark oder wurden von einem Schiff aufgenommen. Oft endete die Flucht mit einer Verhaftung bevor sie begonnen hatte, am Strand oder im Inland. Mut und Erfindungsreichtum zeichnete die Flüchtenden aus. Für ihren Wunsch nach Freiheit gingen sie das höchste Risiko ein, sie bereiteten sich oft jahrelang auf die Flucht vor, tüftelten an besonderen Booten oder Tauchgeräten. Einigen wenigen gelang die Flucht ohne Vorbereitung und mit viel Glück.

Fluchtrouten

Das Ziel der Fluchten war die Schleswig holsteinische Küste, die Insel Fehmarn und Dänemark. Die Hoffnung mit Erreichen der internationalen Seefahrtrouten von einem Schiff aufgenommen zu werden, erfüllte sich nur für die wenigsten. Einige wurden sogar an die DDR Behörden zurückübergeben. Die Ostsee war besonders im Herbst und Winter stürmisch, kalt und unberechenbar. So gab es auch viele Todesopfer, zum Teil wurden sie in Dänemark oder der BRD angetrieben gefunden und konnten nicht identifiziert werden.

Fluchtlisten

Fluchten wurden geheim gehalten und es ist schwer eine lückenlose Auflistung zu erstellen. Immer neue Fluchten werden erst jetzt bekannt. Die Fluchtliste gibt deshalb nur einen Teil der Fluchtversuche und geglückten Fluchten wieder.

Presseartikel

Über die meisten Fluchten wurden in der BRD, Dänemark und Schweden in Zeitungsartikeln berichtet. Je spektakulärer umso größer war das Interesse. Die DDR Bürger bekamen von den Fluchten dagegen fast nichts mit.